Allghoi Khorkhoi

Allghoi Khorkhoi – der giftspritzende Todeswurm

Er lebt in den Sanddünen der Wüste Gobi und verspritzt ein Gift, das Mensch und Tier sofort tötet. Die Rede ist von Allghoi Khorkhoi, was übersetzt “Darmwurm” bedeutet. Die Mongolen nennen ihn auch “Innereienwurm”, da sein Äußeres an die Innereien eines Rindes erinnert. Seine todbringenden Eigenschaften verliehen Allghoi Khorkhoi den Spitznamen “Mongolischer Todeswurm”. Die Existenz des Allghoi Khorkhoi ist bis heute unbestätigt, weswegen er der Kryptozoologie zugeordnet wird.

Wie sieht Allghoi Khorkhoi aus?

Glaubt man den mongolischen Nomaden, ähnelt Allghoi Khorkhoi einem dicken Wurm bzw. einer Schlange. Der Körper soll zwischen 60 und 150 Zentimeter lang und so dick wie ein Männerarm sein. Kopf und Schwanz lassen sich schwer unterscheiden, da Allghoi Khorkhoi weder sichtbare Augen noch einen Mund besitzt. Die Haut des Wurms ist dunkelrot gefärbt und bildet – sobald Gefahr besteht – Blasen.

Wer in der Wüste Gobi unterwegs ist, sollte auf gelbe Kleidung verzichten und nichts Gelbes bei sich tragen. Gelb übt angeblich eine starke Anziehungskraft auf den Todeswurm aus.

Einheimische behaupten, Allghoi Khorkhoi lauere im Wüstensand. Sobald er von etwas angelockt wird, nähert er sich unter Oberfläche seinem Opfer und schlägt – wie aus dem nichts – zu. Der Todeswurm streckt seinen Oberkörper an die Oberfläche und bläht sich auf, wodurch zahlreiche Blasen auf seiner Haut entstehen. Aus diesen Blasen spritzt ein Gift, das so tödlich ist, dass es Menschen durch bloßen Hautkontakt augenblicklich töten kann. Nicht nur das: Glaubt man den Aussagen der Nomaden, so ist der Todeswurm in der Lage, über einige Meter Entfernung elektrische Schläge auszuteilen.

Sichtungen, Nachforschungen und Erzählungen

Insbesondere im Juni und Juli wollen Augenzeugen den Todeswurm gesehen haben. Es existieren die schaurigsten Erzählungen. Am bekanntesten ist die Geschichte über einen kleinen Jungen, der mit einer gelben Kiste im Sand spielte. Allghoi Khorkhoi wurde von der Farbe angelockt und kroch unbemerkt in die Kiste. Der Junge berührte den Wurm versehentlich und starb. Die Eltern sollen Allghoi Khorkhoi daraufhin verfolgt haben und wurden angeblich ebenfalls von ihm getötet.

Im Laufe der Jahre informierte eine junge Mongolin den Kryptozoologen Ivan Mackerle über Allghoi Khorkhoi. Der Autor hatte sich durch seine Suche nach Nessie einen Namen gemacht. Anfang der Neunzigerjahre fing Mackerle an, nach dem Todeswurm zu suchen. Seine Suche blieb ergebnislos – er kehrte mit der oben aufgeführten Beschreibung der Einheimischen zurück. Auch andere Expeditionen suchten vergeblich nach Allghoi Khorkhoi.

In den Vierzigerjahren war Allghoi Khorkhoi Inhalt einer Geschichte des russischen Science-Fiction-Autors Iwan Jefremow. Er hatte in jungen Jahren selbst die Mongolei und die Wüste Gobi bereist. Jefremow stellte klar, dass es sich um eine fiktive Geschichte handle, die auf den Erzählungen der Nomaden basiere.

Existenznachweise und Einordnungsversuche

Die Existenz von Allghoi Khorkhoi ist – zumindest in der geschilderten Form – zweifelhaft. Um einen Wurm handelt es sich höchstwahrscheinlich nicht – die Tiere finden in dem heißen, trockenen Klima der Wüste Gobi nicht unbedingt ideale Lebensbedingungen vor. Würmer benötigen – wie jedes andere Lebewesen – eine gewisse Menge Flüssigkeit, um zu überleben. Sie können diese Flüssigkeit nicht speichern – ihr Körper würde nach kurzer Zeit austrocknen.

Mackerle nahm an, dass es sich beim Todeswurm um einen Skink handelt. Bei der Eidechsenart lässt sich Kopf und Schwanz schwer unterscheiden. Die Tiere vergraben sich im Wüstensand, haben aber – im Gegensatz zu Allghoi Khorkhoi – vier kurze Beine und Schuppen. Der Kryptozoologe stellte eine zweite Theorie auf, wonach es sich um eine Wurmechse handeln könnte. Diese Spezies ist jedoch nicht giftig.

Will man Allghoi Khorkhoi einer Gattung zuordnen, die der Zoologie bekannt ist, käme er der Wüstentodesotter am nächsten. Die in Australien vorkommende Schlange hat eine rote Gestalt und besitzt ein Gift, das für Menschen tödlich ist. Vielleicht sind die Einheimischen auf Schlagen gestoßen, die der Wüstentodesotter ähnlich sehen und haben die Geschichte über Allghoi Khorkhoi anschließend aufgebauscht.

Viele Bereiche der Wüste Gobi sind nach wie vor unbekanntes Terrain – es ist nicht auszuschließen, dass dort tatsächlich ein bislang unbekanntes Tier im Verborgenen lebt und von Wissenschaftlern noch nicht entdeckt wurde.