Globster – geheimnisvolle Funde am Strand
Sie werden an verschiedenen Stellen rund um den Globus an den Strand gespült, sind einige Meter groß und wiegen mehrere Tonnen: Globster. Diesen Begriff verwendet man seit Anfang der Sechzigerjahre. Der Name geht auf den Kryptozoologen Ivan T. Sanderson zurück und leitet sich von dem englischen Begriff „glob“ ab, was so viel wie „Klumpen“ bedeutet. Andere Quellen verwenden Begriffe wie „Glob“ oder „Blob“. Worum es sich bei diesen organischen Massen genau handelt, woher sie kommen und woran sie gestorben sind, konnte bis heute nicht vollständig geklärt werden.
Wie sehen Globster aus?
In fast allen Fällen handelt es sich um weiße, knochenlose und gummiartige Kadaver. Die Form lässt kaum Rückschlüsse auf eine bekannte Tierart zu. Die Kadaver erscheinen behaart, ohne Kopf und Gliedmaßen und sind blutleer.
Sichtungen und Erklärungsansätze
Im Jahre 1960 strandete der erste Globster an der tasmanischen Westküste und brachte den Viehzüchter Ben Fenton und dessen Arbeiter zum Staunen. Der Gewebeberg war etwa sechs Meter lang, über fünf Meter breit und wog schätzungsweise fünf bis zehn Tonnen. Die Masse besaß weder Augen, Kopf noch Knochen. Zunächst wollte sich niemand für den Fund interessierten. Erst zwei Jahre später untersuchten Zoologen den Kadaver – er war mit feinen Haaren bedeckt und zeigte keinerlei Verwesungsspuren.
Weitere Untersuchungen folgten. Auf ein eindeutiges Ergebnis konnten sich die Wissenschaftler nicht einigen. Einer vermutete, dass es sich um einen großen Rochen handelt, andere hielten die Masse für Überreste eines Meeressäugetieres. Manche stellten die Frage nach einem Geschöpf aus dem Weltall. Die australische Regierung kam zu dem Entschluss, dass es sich bei der Masse um Überreste einer Walhaut handelt.
Der zweite Globster tauchte 1986 am Strand von Neuseeland auf. 1970 wurde die dritte Gewebemasse – einige Meilen südlich von Sandy Cape – entdeckt. Sie wurde als Überreste einer Walhaut eingestuft, ebenso diese, die man 2001 in Neufundland und 2003 in Chile fand.
Globster gab es schon vor Hunderten von Jahren. Die Gewebemasse, die 1896 am Strand von Anastasia Island entdeckt wurde, würde man heute in die Kategorie „Globster“ einordnen. Damals wurde sie „Monster von St. Augustine“ genannt und für einen Riesenkalmar gehalten. Wissenschaftliche Untersuchungen ergaben letztendlich, dass es sich um Walhaut-Überreste handeln musste. Und so wurden die meisten Funde von den Experten als Überreste und Kadaver von Walen oder großen Oktopussen eingestuft. Auch die Fettschicht der Wale, der sogenannte Wal-Blubber, kommt in Betracht.
Wale und Haie können in den unterschiedlichen Verwesungsstadien bizarre Formen annehmen. Wie sich die vollständige Haut eines Wales löst und zu einer Masse ohne Knochen mutiert – hierüber können nur Vermutungen angestellt werden.
Abschließend lässt sich sagen, dass die Tiefsee bisher kaum erforscht ist – das Meer kann somit zahlreiche Geschöpfe beherbergen, die erst noch entdeckt werden müssen.